Adresse: Holger Koch, Mannwerkstraße 4, 79235 Vogtsburg im Kaiserstuhl
Das Weingut Holger Koch in Bickensohl, Kaiserstuhl, zeichnet sich durch seine handwerkliche und naturnahe Weinproduktion aus. Der Winzer Holger Koch legt großen Wert auf eine nachhaltige Bewirtschaftung seiner Weinberge. Dabei setzt er auf geringe Erträge und manuelle Lese, um die bestmögliche Traubenqualität zu gewährleisten.
Im Keller verfolgt Koch eine minimalistische Philosophie: Spontangärung, langer Hefekontakt und der Verzicht auf Schönungsmittel sind hier Standard. Diese schonende Verarbeitung bringt authentische Weine hervor, die das Terroir der Region widerspiegeln. Besonders bekannt ist das Weingut für seine Burgunder-Sorten, darunter Grauburgunder, Weißburgunder und Spätburgunder.
Holger Kochs Weine zeichnen sich durch ihre Eleganz, Finesse und eine klare, präzise Struktur aus. Sie spiegeln den Charakter des Kaiserstuhls wider und sind bei Weinliebhabern und Kritikern gleichermaßen geschätzt.
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Die junge Geschichte des Weinguts Holger Koch
Holger Koch und Gabriele Engesser haben das Weingut 2001 gegründet. Seit vielen Generationen betreibt die Familie Weinbau in Bickensohl, seit 1923 als Traubenlieferanten der örtlichen Genossenschaft. Um ihre persönliche Idee von gutem Wein umzusetzen, haben den Weinausbau hierher zurückgeholt. Die Anfangsjahre waren beschwerlich, mit einfacher Ausstattung in Garagen als Weinkeller. Ein großer Fortschritt war der Neubau eines Keller- und Wohngebäudes 2008. Diese Aufbaujahre schlossen 2017 mit dem Bau eines neuen Weinlagers für Fassausbau und Flaschenreife ab.
Welche Lagen bewirtschaftet das Weingut Holger Koch?
Der Kaiserstuhl im südwestdeutschen Dreiländereck ist eine vielfältige komplexe Weinlandschaft auf engem Raum (ca. 15 km Durchmesser). Von flachen Hügeln im Westen am Rhein geht es in wenigen Kilometern über zu steilen Hängen, mit engen Tälern. Die Höhenlage steigt von unter 200 m auf bis zu 557 m NN.
Der Kaiserstuhl besteht aus Vulkangestein, zumeist von Löss bedeckt. Die Weinberge von Holger Koch befinden sich im inneren Kaiserstuhl an steilen Hängen in 300 – 400 m Höhe. Die Höhe und die Steilheit der Rebhänge bringt sonnige Tage bei kühlen Nächten, bringt Kraft und Frische in die Trauben. Der kleinere Teil der Reben steht auf Vulkan-, der größere Teil auf Lössboden. An den steileren Hängen findet sich eher magerer, schwachwüchsiger Löss.
Holger Koch ist nicht Mitglied im VDP, was ihm die Freiheit einer Betriebs internen Deklaration der Weine ermöglicht:
Die Reben für diese Weine stehen auf tiefgründigen, fruchtbaren Lösslagen, die alle im näheren Umkreis um Bickensohl lokalisiert sind. Zum Teil in Seitenabzweigen des Bickensohler Talgangs, zum Teil im südlich angrenzenden Talgang Richtung Ihringen.
Das Herrenstück reicht am Bickensohler Ortskern entlang bis hinauf zum Waldsaum des Totenkopf auf 557 Metern Höhe. Der Wechsel von warmen, sonnigen Tagen mit kühlen Nächten durch die Wind-Exponiertheit führen zu aromatischen aber nicht überreifen Trauben.
Holger Koch kennzeichnet diese Weine mit 1 Stern oder 3 Sternen. Je nachdem. Die Trauben für die Weine stammen von alten Burgundern aus einzelnen Parzellen mit mageren Böden. Die Erträge sind dementsprechend gering. Viele dieser Weine verdienen die Bezeichnung „Großes Gewächs“, was ihm aber nicht erlaubt ist, da kein Mitglied im VDP.
Die ausdrucksvollsten Trauben eines Jahrgangs aus den besten Einzelparzellen mit charakterstarkem, steinigem Terroir. Sie werden nicht jedes Jahr automatisch erzeugt sondern nur, wenn Holger Koch davon überzeugt ist.
Wie reagiert Holger Koch im ohnehin heißen Kaiserstuhl auf den Klimawandel?
Der Klimawandel stellt auch für das Weingut Holger Koch eine existenzielle Herausforderung dar. Sie begegnen ihm mit der Anschaffung von Tropfbewässerung, Tankwagen und Wasserspeicher. Zusätzlich pflanzt Holger trockenresistentere Rebstöcke und sät Begrünungsmischungen in die Rebgassen. Diese bedecken den Boden und erhöhen den Humusgehalt, was die Verdunstung bremst. Ein zweites Projekt ist die Hinwendung zu unfiltrierten Naturweinen. Maischevergorene Weißweine, Pinot Noir als ganze Traube vergoren und/oder schwefelfrei ausgebaut. Dabei wollen sie ihrem Anspruch nach Feinheit, Präzision und Wiedererkennbarkeit von Sorte und Herkunft treu bleiben.