Das Weinanbaugebiet Piemont in Norditalien ist berühmt für seine hochwertigen Weine. Die Weinbaugeschichte der Region reicht bis in die Antike zurück. Das Piemont zeichnet sich durch ein gemäßigtes Klima mit heißen Sommern und kalten Wintern aus, was ideale Bedingungen für den Weinbau bietet.
Zu den wichtigsten Weinregionen im Piemont zählen die Langhe, Roero und Monferrato. Diese Gebiete sind für ihre einzigartigen Terroirs und erstklassigen Weine bekannt.
Piemont ist die Heimat berühmter Rebsorten wie Nebbiolo, Barbera und Dolcetto. Nebbiolo wird vor allem für die Produktion des weltberühmten Barolo und Barbaresco verwendet. Barbera, die am weitesten verbreitete Rebsorte, ist bekannt für ihre kräftigen und fruchtigen Weine, während Dolcetto für leichtere, zugängliche Weine steht
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Auch wenn der Stil von Savoyen beeinflusst war, so wurden doch immer die eigenen autochthonen Rebsorten gepflegt. Und davon gibt es eine Menge im Piemont. Die wichtigsten roten der über hundert autochthonen Sorten sind neben Nebbiolo und Dolcetto der Brachetto, Grignolio und Ruché sowie die Bonarda und Freisa, im weißen Bereich sind es Arneis, Cortese, Erbaluce und Moscato. Auch wenn der Weinbau immer bedeutend war, so ist er doch erst im ausgehenden 19. Jahrhundert wirklich berühmt geworden. Und auch das hatte etwas mit dem französischem Einfluss zu tun. Es war der französische Önologe Louis Oudart, der 1850 von der Marquesa de Barolo, Giulietta Falletti, ins Piemont gerufen wurde, um sich mit der ausgesprochen störrischen Sorte Nebbiolo zu beschäftigen. Er erkannte das Potential, die Sorte trocken im Holzfass auszubauen. Vorher gab es fast ausschließlich süße Qualitäten. Für seine Versuche konnte Oudart damals die Jagdvilla des Königs Viktor Emanuel II., Fontanafredda, nutzen. Diese enge Verbindung dürfte mit dazu beigetragen haben, dass der Barolo den Beinamen »Wein der Könige – König der Weine« erhalten hat. Ohne Frage gehören die beiden aus der Nebbiolo-Traube erzeugten Weine Barolo und Barbaresco zu den berühmtesten Weinen der Welt. Heute gibt es zwei Schulen. In der klassischen werden die Weine in großen Holzfässern ausgebaut und brauchen viele Jahre, ja oft Jahrzehnte, bis sie ihre Größe zeigen. Die moderne Form entwickelte sich in den 1980er und 1990er Jahren, als erste Winzer wie Angelo Gaja, Bruno Giacosa oder Giacomo Bologna mit der Tradition brachen und ihren Barolo ins französische Barrique legten.
Das Piemont umfasst heute knapp 48.000 Hektar Weinberge. Die wichtigsten Gebiete sind die Hügel von Monferrato und Langhe bei Alba. Dazu kommen Asti, Carema und Caluso sowie die Bereiche in den Vercelli- und Novara-Bergen. Neben Barolo und Barbaresco und deren Leitrebsorte Nebbiolo gibt es die ausgezeichneten Sorten Barbera und Dolcetto, eine große Schaumweinproduktion sowie beispielsweise Gavi und Roero Arneis. Nebenbei – im Piemont wurde auch der Wermut erfunden.