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Naturwein

Als Naturwein oder auch Natural Wine, Artisan Wine, Vin Naturel, Naked Wine oder Vin Vivant werden Weine bezeichnet, die möglichst ohne Zusätze oder aufwendige önologische Verfahren hergestellt werden. Die Basis dafür bildet die Arbeit der Winzer im Weinberg. Hier kommen biologische oder biodynamische Methoden zum Einsatz. Im Keller wird oft von Low Intervention gesprochen, was die Arbeit gut charakterisiert. Naturals sind in den letzten Jahren Trend geworden, so dass viele Winzer unerfahren in ihrer Produktion auf diesen Zug aufgesprungen sind und es leider viele wirklich schlechte und fehlerhafte Naturals gibt. Wir lieben ehrliche und gute Naturweine, die Sie hier finden:

Wie wird Naturwein hergestellt?

Die Herstellung von Naturweinen ist gesetzlich nicht geregelt aber unter den Produzenten in Europa hat sich ein gewisser Konsens herauskristallisiert. Basis für Naturwein sind gesunde Trauben von gesunden Böden. Daher arbeiten die Winzer im Weinberg biologisch oder biodynamisch mit oder ohne Zertifizierung spielt keine Rolle. Die Lese erfolgt von Hand und die Gärung wird spontan durch eigene Hefen ausgelöst. Mögliche Maischestandzeiten sind Stilmittel der Winzer. Jegliche weitere Einmischung in die Weinwerdung ist verpönt. Es gibt somit keine Temperaturkontrolle, keine Filtration oder Schönung und natürlich auch keine Anreicherung. Der Wein wird im Werden sich selbst überlassen. Lediglich bei der Schwefelung während der Füllung in die Flaschen scheiden sich die Geister. Die Hardliner pochen darauf, dass Naturwein keinen zugesetzten Schwefel enthalten soll, das gemäßigtere Lager spricht von einer minimalen Schwefelung, um den Wein stabil zu halten. Der Begriff Naturwein darf nicht auf den Etiketten erscheinen, sonst kommt es zu Beanstandungen der Lebensmittelbehörden. Der Schwefel dient oft als polarisierende Diskussionsgrundlage wenn es um Naturwein geht, dabei ist die Angabe auf dem Etikett zwingend, aber ohne genaue Mengenangabe wenig aussagekräftig. Vielmehr sollten sich Verbraucher die Frage stellen, was ist sonst noch alles im Wein erlaubt, auf das Erzeuger von Naturwein kategorisch verzichten? Es sind in der EU nicht weniger als 54 zugelassene Zusatzstoffe oder Verfahren, die beim konventionellen Weinbau im Keller Anwendung finden dürfen! Ein Grund mehr, sich mit Naturwein zu beschäftigen. Der Verzicht auf solche Verfahren bedeutet für die Erzeuger von Naturwein natürlich Risiken, die Weine sauber und stabil in die Flasche zu bekommen. Daher Bedarf es viel mehr Arbeit im Weinberg und eine Menge Erfahrung, um reifes und absolut gesundes Lesegut einzubringen, welches die Grundlage für einen Naturwein bildet, wie unsere Winzer und wir ihn verstehen.

 

Ist Orange Wine ein Naturwein?

 

Ein Orange Wine ist nicht gleichzeitig ein Naturwein! Hier kommt es auf die Herstellung an. Ein Orange Wine ist ein Weißwein, der wie ein Rotwein hergestellt wird. Die Weißweintrauben werden mit den Schalen (Maische) vergoren, wobei mehr Tannine und Farbstoffe aus den Beerenhäuten extrahiert werden. Je nach Dauer der Maischestandzeit entsteht eine dunkelgelbe bis orangene Farbe, die namensgebend ist. Oft wird Orange Wine als vierte Farbe neben Weißwein, Rotwein und Rosé bezeichnet, muss jedoch nicht gleichzeitig ein Naturwein sein.

 

Ist Bio Wein Naturwein?

 

Biologische und biodynamische Bewirtschaftungsmethoden der Weinberge bilden die Grundlage für Naturwein, sind diesem aber nicht gleichzusetzen. Ziel dieser Methoden ist es, gesunde Böden und gesunde Reben zu bewirtschaften, die dann die Basis für die Naturwein Produktion bilden.

Alle biozertifizierten Winzer sind in der Übersicht mit einem Biolabel gekennzeichnet.

 

Wie schmeckt Naturwein?

 

Naturbelassene Weine riechen und schmecken oft anders als andere Weine. Sie verfügen weniger über fruchtige Primäraromen sondern duften oft nach vegetativen Aromen wie Heu, Kräutern, Tee oder Hefe u.a.. Auch weisen sie oft eine Trübung auf, die daher rührt, dass der Wein nach dem natürlichem Absetzen der Trubstoffe abgestochen wird und so fast immer einige Schwebeteilchen zurückbleiben, die keinerlei Einfluss auf Geschmack oder Qualität haben aber zu einer leichten Trübung führen können. Naturwein lässt sich in keine Schublade stecken und ist fast immer wild und fordernd, charakterstark und ein Erlebnis, wenn er gut gemacht ist und der Erzeuger über Erfahrung mit dieser Art Wein verfügt. Wir würden Naturwein keinem Wein-Novizen empfehlen aber jedem, der über den Tellerrand schauen möchte und seinen Geschmacks- und Sinnes-Horizont erweitern möchte.

 

 

Welches Glas für welchen Naturwein?

 

Für die allermeisten Naturweine ist die Josephine No2 das perfekte Glas. Gleich ob Weißwein, Rotwein oder Rosé, die komplexe Struktur dieser Naturweine kommt hier am besten zur Geltung. Leichtere Weißweine ohne Maischestandzeit und alle Pet Nats sind in der Josephine No1 am besten aufgehoben. Hier werden die filigranen Aromen perfekt gebündelt und dem Genießer zur Verfügung gestellt. Diese Weine würden in größeren Gläsern auseinanderfallen und das Geschmackserlebnis wäre dementsprechend enttäuschend.

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